Fakten & Vorteile

Mit der geomagnetischen Oberflächendetektion können in kurzer Zeit auch große Flächen kostengünstig kartiert werden.

  • Mit diesem passiven Messverfahren können z.B. Bombenblindgänger, Geschützmunition und andere ferromagnetische Störkörper im Erdreich aufgefunden werden.
  • Mögliche Einsatzgebiete sind Wiesen und Ackerflächen, sowie andere,
    mit nicht ferromagnetischem Material aufgeschüttete Flächen.
  • Je nach Flächengröße und örtlichen Gegebenheiten können handgeführte oder maschinengezogene Detektionssysteme zum Einsatz kommen.
  • Der Kunde erhält als Ergebnis der Detektion eine farbcodierte Belastungskarte seiner Liegenschaft zusammen mit Informationen über Koordinaten, Tiefe und Lage der festgestellten Objekte.
  • Anhand des Detektionsergebnisses kann entschieden werden, ob Einzelpunktaufgrabungen notwendig sind oder bei starker Belastung der Fläche eine manuelle Flächenräumung erfolgen sollte.
Leistungen

Geomagnetische Oberflächendetektion

Vorbereitung der Detektion

Das beste Detektionsergebnis wird erzielt, wenn vorhandenen Störeinflüsse auf ein Minimum reduziert werden

Eine gute Vorbereitung der Detektionsfläche ist eine zwingende Voraussetzung, um ein gut auswertbares Detektionsergebnis erzielen zu können. Hierbei müssen folgende Punkte beachtet werden:

Die Fläche muss eingeebnet werden, d.h. dass keine Spurrillen oder unregelmäßige Kanten auf der Detektionsfläche vorhanden sein dürfen. Eine Vorbereitung der Fläche auf unterschiedlichen Höhenniveaus ist möglich, hierbei muss aber gewährleistet sein, dass alle Bereiche der Fläche erreichbar sind.

Auf der Fläche vorhandene Störobjekte (Baumaterialien; Fahrzeuge; Erdmieten; sichtbarer Eisenschrott; Vermessungspflöcke oder -stangen) müssen entfernt werden. D.h. dass die Fläche möglichst komplett frei geräumt werden muss.

Auf der Fläche vorhandener Bewuchs (Sträucher und Wildwuchs) muss entfernt werden. Ggfs. vorhandener Grasaufwuchs o.ä. muss vor der Durchführung der Detektion auf ca. 10 cm Länge abgemäht werden. Evtl. vorhandene ferromagnetische Aufschüttungen müssen bis auf das gewachsene Erdreich abgeschoben werden.

Die Fläche muss über eine ausreichende Tragfähigkeit verfügen, um sie je nach Größe entweder zu Fuß mit einem handgeführten Detektionssystem oder einem traktorgezogenen (mit Ballonreifen) Detektionssystem befahren zu können.

Es muss eine Zufahrtmöglichkeit zu allen Teilen der Detektionsfläche vorhanden sein. Sofern hierfür das traktorgezogene Detektionssystem eingesetztwird, muss die Zufahrtsmöglichkeit mindestens 4,0 m breit sein.

Nach der Detektion

Im nächsten Schritt werden die Detektionsdaten ausgewertet.

Wichtig: Bis zum Abschluss der gesamten Maßnahme dürfen auf der Detektionsfläche keine Erdbewegungen erfolgen!

Nach Abschluss der Oberflächendetektion werden die Detektionsdaten im PC mit entsprechender Software aufbereitet und ausgewertet.

Je nach Anzahl der festgestellten Störobjekte und deren Entfernung zueinander wird festgelegt, ob eine Aufgrabung von Einzelpunkten sinnvoll ist. Befinden sich auf der Fläche also nur verhältnismäßig wenige Störobjekte, kann eine Einzelpunktberäumung durchgeführt werden.

In Einzelfällen kann es vorkommen, dass auf einer Fläche so viele Störobjekte vorhanden sind, dass eine Einzelpunktberäumung nicht durchgeführt werden kann. Dies ist der Fall, wenn z.B. eine sehr starke Oberflächen–versplitterung durch detonierte Kampfmittel vorliegt. In einem solchen Fall sollte die Fläche durch eine konventionelle Flächenräumung komplett beräumt werden.

Eigenschaften

Wann ist eine geomagnetische Oberflächendetektion sinnvoll?

Welche Eigenschaften zeichnen dieses Messverfahren aus?

Es kommt auf den Zustand der zu untersuchenden Fläche an, ob eine geomagnetische Oberflächendetektion sinnvoll ist.

Die geomagnetische Oberflächendetektion gehört zu den sogenannten passiven Messverfahren. Bei der Detektion werden mit Differenzmagnetometern Abweichungen vom natürlich vorhandenen Erdmagnetfeld gemessen, die von den im Erdreich liegenden Störkörpern (ggfs. Kampfmittel) verursacht werden.

Mit dieser Detektionstechnik können im Erdreich ausschließlich ferromagnetische Materialien aufgespürt werden. Auf die Weltkriegskampfmittel bezogen wird also nicht nach Sprengkörpern an sich, sondern nach dem im Erdreich vorhandenen Eisen gesucht. Hierfür muss die zu untersuchende Fläche geeignet sein. D.h., dass auf der Fläche keine ferromagnetischen Aufschüttungen vorhanden sein dürfen.


In der Regel sind für diese Detektionstechnik also z.B. folgende Flächen geeignet:

  • Wiesen
  • Ackerflächen
  • gerodete Waldflächen

Die Größe der Flächen spielt dabei keine entscheidende Rolle. Sowohl auf kleinen Flächen von einigen hundert Quadratmetern bis hin zu einigen Hektar großen Flächen kann eine geomagnetische Oberflächendetektion durchgeführt werden.


Nicht für eine geomagnetische Oberflächendetektion geeignete Flächen sind z.B.:

  • Flächen, die mit RCL, Ziegeln oder Schotter aufgefüllt sind
  • bewaldete Flächen
  • Straßenbereiche

Je nach Region kann es auch aufgrund des natürlichen Bodenaufbaus zu Problemen bzw. Einschränkungen kommen. Böden mit Basalt- oder Vulkansteinanteilen haben auf das Erdmagnetfeld einen ähnlich starken Einfluss wie Eisen. Hierdurch kann es unter Umständen sein, dass Flächen nicht oder nur bedingt ausgewertet werden können.

Sofern unmittelbar neben einer Fläche, die detektiert werden soll, Störobjekte wie z.B. Gebäude, Zäune, Fahrzeuge, u.a. vorhanden sind, die nicht entfernt werden können, so wird es in diesen Randbereichen Teilstücke geben, die nicht oder nur eingeschränkt ausgewertet werden können.

Dokumentation

Nach der geomagnetischen Oberflächendetektion wird eine entsprechende Dokumentation für den Kunden erstellt. Diese enthält:

  • den Detektionsbericht
  • Bautagesberichte
  • Eine Objektliste, aus der die Anzahl der festgestellten Störobjekte, sowie deren Koordinaten und die ungefähre Tiefenlage ersichtlich ist (sofern eine Einzelpunktberäumung möglich ist und keine vollflächige Beräumung der Fläche empfohlen wird)
  • Eine farbcodierte Belastungskarte der Detektionsfläche
  • Ein Formblatt für die Bestätigung der Kabel- und Leitungsfreiheit (bezogen auf die Stellen, an denen Störobjekte festgestellt worden sind oder für die gesamte Fläche). Das Vorliegen des unterschriebenen Formblatts für die Bestätigung der Kabel- und Leitungsfreiheit ist später eine zwingende Voraussetzung dafür, dass die notwendigen Bodeneingriffe durch die Firma P-H-Röhll durchgeführt werden können.

Die gesamte Dokumentation wird dem Kunden dann in der Regel per E-Mail übergeben, sofern mit der Auftragserteilung hierzu keine anderen Festlegungen erfolgt sind.

 

 

Durchführung

Wie erfolgt die Durchführung einer geomagnetischen Oberflächendetektion?

Die Flächengröße entscheidet darüber, welches Detektionssystem zum Einsatz kommt.

Für die Durchführung der geomagnetischen Oberflächendetektion können bei der Firma P-H-Röhll grundsätzlich drei verschiedene Detektionssysteme zum Einsatz kommen.

Möglichkeit 1
Schwer zugängliche Bereiche, auf denen kein ausrechender GPS-Empfang besteht und die nur wenige hundert Quadratmeter groß sind, werden mit einem handgeführten 1-Kanal-System detektiert. Hierbei muss die Detektionsfläche in rechteckige Teilfelder eingeteilt werden, die dann Spurweise abgelaufen werden, bis das gesamte Detektionsfeld erfasst worden ist. In diesem Fall erfolgt die Ortsreferenzierung der Detektionsdaten später vor der Auswertung im PC.

Möglichkeit 2
Kleine und Mittelgroße Flächen bis ca. 5.000 m², auf denen ein ausreichend guter GPS-Empfang besteht, werden mit einem handgezogenen 6-Kanal-Detektionssystem befahren. Die Differenz-Magnetometer werden hierfür an dem Messwagen befestigt, um bei der Detektion mit mehreren Differenz-Gradiometern die Flächenleistung zu erhöhen. In diesem Fall besteht keine Notwendigkeit, dass die Detektion in Teilfeldern erfolgen muss, d.h. dass die Detektion sehr einfach an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden kann und die Aufnahme in einem großen Gesamtfeld durchgeführt werden kann. Während der Detektion erfolgt neben der Aufzeichnung des Erdmagnetfeldes also auch gleichzeitig eine Echtzeitvermessung der gesamten Detektionsfläche.

Möglichkeit 3
Große Flächen ab ca. 5.000 m² bis zu mehreren Hektar Größe, auf denen ein ausreichend guter GPS-Empfang besteht, werden mit einem traktorgezogenen 8-Kanal-Detektionssystem befahren. Die Differenz-Magnetometer werden hierfür an dem Messwagen befestigt, um bei der Detektion mit mehreren Differenz-Gradiometern die Flächenleistung zu erhöhen. In diesem Fall besteht keine Notwendigkeit, dass die Detektion in Teilfeldern erfolgen muss, d.h. dass die Detektion sehr einfach an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden kann und die Aufnahme in einem großen Gesamtfeld durchgeführt werden kann. Während der Detektion erfolgt neben der Aufzeichnung des Erdmagnetfeldes also auch gleichzeitig eine Echtzeitvermessung der gesamten Detektionsfläche.

Freigabe

Nach Abschluss der Aufgrabungsarbeiten kann die Fläche freigegeben werden.

Nach Erhalt der Freigabe darf der Kunde mit den weiteren Bauarbeiten beginnen.

Nach Abschluss aller erforderlichen Aufgrabungen sind die Arbeiten auf der Räumstelle dann erledigt. Der Kunde erhält eine ausführliche Dokumentation zu den durchgeführten Aufgrabungen.

Die Dokumentation enthält:

  • den Abschlussbericht mit der Freigabe
  • Bautagesberichte
  • Eine Detektionskarte mit farblicher Markierung der freigegebenen Bereiche
  • Eine Fundstellenliste mit den Angaben zu den aufgefundenen Objekten.

In einigen Bundesländern (z.B. Niedersachsen) obliegt die Freigabe der vorherigen Prüfung durch den staatlichen Kampfmittelbeseitigungsdienst. Hierdurch kann es zu Verzögerungen bei der Übergabe der Freigabe kommen.

Zu Archivierungszwecken wird die gesamte Dokumentation jeder Räumstelle auch dem jeweils zuständigen Kampfmittelbeseitigungsdienst übergeben.

 

Aufgrabungen

Die Aufgrabung der festgestellten Störobjekte ist der letzte notwendige, praktische Arbeitsschritt.

Jeder Einzelpunkt wird eingemessen, aufgegraben und überprüft.

Im Folgenden wird nur noch auf die Vorgehensweise eingegangen, wenn auf der Detektionsfläche eine Einzelpunktberäumung erfolgt. Falls eine Einzelpunktberäumung nicht möglich ist und stattdessen eine vollflächige, konventionelle Flächenräumung empfohlen worden ist, wird auf die Informations-Broschüre „Konventionelle Flächenräumung“ verwiesen.

Zwingende Voraussetzung für die Durchführung der notwendigen Aufgrabungen ist das Vorliegen der unterschriebenen Bestätigung der Kabel- und Leitungsfreiheit. Jedes bei der Auswertung festgestellte Störobjekt wird mit einem DGPS-System eingemessen. Danach erfolgt die Aufgrabung der einzelnen Störobjekte. Dabei wird je nach Tiefenlage entweder händisch mit Hacke und Spaten gearbeitet oder bei tieferliegenden Objekten zunächst mittels Baggereinsatz, wobei die letzten ca. 50 cm bis zum aufzufindenden Störobjekt aus Sicherheitsgründen dann auch wieder per Handschachtung erfolgen.

Beim Baggereinsatz wird der Ober- und Unterboden getrennt voneinander gelagert. Ist das Objekt erreicht, wird festgestellt, ob es sich bei dem freigelegten Objekt um ein Kampfmittel oder einen anderen Eisenkörper (Schrott; Müll) handelt. Aufgefundener Schrott; Müll wird am Rand der Detektionsfläche abgelegt und verbleibt nach Abschluss der Aufgrabungen dort. Die Entsorgung dieser Gegenstände ist Aufgabe des jeweiligen Grundstückeigentümers.

Sofern aufgefundene Kampfmittel transportfähig sind, werden diese in einem Tageslager aufbewahrt und dann an den staatlichen Kampfmittelbeseitigungsdienst übergeben. In einigen Fällen kommt es vor, dass Kampfmittel nicht transportfähig sind. Dann müssen diese durch den staatlichen Kampfmittelbeseitigungsdienst an der Fundstelle gesprengt werden.

Wird bei einer Aufgrabung ein Bombenblindgänger aufgefunden, legt der staatliche Kampfmittelbeseitigungsdienst fest, wie weiter verfahren wird. Hier kann es dann zu Evakuierungsmaßnahmen kommen, bevor eine Bombe entschärft werden kann oder in Ausnahmefällen vor Ort kontrolliert gesprengt werden muss. Im Falle von Kampfmittelfunden kann es also auch zu Stillstandzeiten kommen, die die Fertigstellung der Arbeiten verzögern.

Nach Fertigstellung der Aufgrabung wird das ausgehobene Erdreich in der richtigen Reihenfolge wieder eingebaut. Dabei erfolgt keine Verdichtung der wieder verfüllten Aufgrabungsstelle.

Downloads

Hilfreiche Übersichten für Sie!

 

Broschüre Geomagnetische Oberflächendetektion (PDF)